17. Wie werte ich die Ergebnisse einer Befragung aus?
Verschaffen Sie sich zunächst einen Überblick über Ihren Datensatz. Wie viele Erhebungsbögen liegen vor? Sind stets alle Fragen beantwortet worden? Geben Sie die Fragen und Antworten in eine Datenverarbeitungs-Software ein (z.B. Excel, SPSS). Stellen Sie fest, wie viele gültige Antworten Sie pro Frage erhalten haben.
Fassen Sie die erhobenen soziodemographischen Merkmale der Befragten (z. B. Herkunft, Alter, Familienstand, usw.) zu einer „Beschreibung der Stichprobe“ zusammen. So können Sie ggf. Aussagen darüber treffen, inwieweit die Struktur Ihrer Stichprobe derjenigen der (bekannten) Grundgesamtheit entspricht.
Im Rahmen der Auswertung sollten Sie die Fragen und Antworten zunächst einzeln betrachten. Hierfür bietet die Statistik die folgenden Möglichkeiten:
Deskriptive Statistik (beschreibende Statistik)
- Bestimmung von Häufigkeiten durch „Auszählen“ der Antworten: absolute Werte oder relative Werte (%).
- Lagemaße: Mittelwerte der Verteilung einer Variablen, arithmetisches Mittel, Modalwert, Median.
- Kreuztabellierung (tabellarische Darstellung der gemeinsamen Häufigkeitsverteilung zweier Variablen); z.B.: „gewählte Partei nach Geschlecht“.
- Streuungsmaße: Breite der Verteilung einer Variable, Minimum / Maximum, Spannweite, Standardabweichung, Varianz.
- Klassifizierung, Clusteranalyse: Oberbegriff für verschiedene mathematische Verfahren zur Klassifizierung von Daten, d.h. Klassenbildung anhand bestimmter Merkmale; z.B.: „EU-Regionen mit besonderen Arbeitsmarktproblemen anhand verschiedener Indikatorwerte zum Arbeitsmarkt (Arbeitslosenquote der über 50-Jährigen usw.)“
Inferenzstatistik (schließende Statistik)
- Korrelation (Darstellung der Intensität des statistischen Zusammenhangs zwischen zwei Variablen); z.B.: „Je weiter das Grundstück vom Stadtkern entfernt ist, desto niedriger sind die Grundstückspreise“.
- Regression (Darstellung des Einflusses einer Variablen auf eine andere mittels einer mathematischen Gleichung); z.B.: „Der Grundstückspreis nimmt pro Kilometer Entfernung vom Stadtkern um 2 € pro m2 ab“.
Grundsätzlich empfiehlt es sich, die Darstellung und die Interpretation der Ergebnisse als zwei getrennte Arbeitsschritte vorzunehmen. So bleibt ihre Vorgehensweise nachvollziehbar.