18. Was ist Repräsentativität?
Von Repräsentativität wird gesprochen, wenn sich aus einer Stichprobe zutreffende Rückschlüsse auf eine Grundgesamtheit ziehen lassen. Im engeren Sinne ist eine Stichprobe dann repräsentativ, wenn alle Merkmalsträger der Grundgesamtheit die gleiche Chance besessen haben, Teil dieser Stichprobe zu werden.
Generell gilt das „Gesetz der großen Zahl“. Dies besagt, dass sich die Eigenschaften der Stichprobe mit wachsendem Stichprobenumfang den Eigenschaften der Grundgesamtheit annähern. Je stärker die Werte der untersuchten Variablen streuen, desto größer sollte der Stichprobenumfang sein. Wichtig für die Größe der Stichprobe ist vor allem, wie genau die Gegebenheiten der Grundgesamtheit durch die Stichprobe abgebildet werden können. Der minimal erforderliche Stichprobenumfang kann mathematisch berechnet werden.
Die Auswahl einer Teilgesamtheit sollte so vorgenommen werden, dass aus dem Ergebnis der Teilerhebung möglichst exakt und sicher auf die Verhältnisse der Gesamtmasse geschlossen werden kann. Gemäß einer abgeschwächten Begriffsdefinition ist Repräsentativität bereits dann gewährleistet, wenn eine Stichprobe ein verkleinertes Abbild einer Grundgesamtheit darstellt. Damit können neben allen Wahrscheinlichkeitsauswahlverfahren auch die Quotaverfahren, die zu den nicht-zufallsgesteuerten Auswahlverfahren zählen, zur Bildung einer repräsentativen Stichprobe führen (siehe Frage 19). Allerdings weisen diese Stichproben lediglich eine Repräsentativität hinsichtlich der Quotenmerkmale auf.
Sie möchten wissen, ob ein Ergebnis vertrauenswürdig oder aussagekräftig ist?
Ebenso wichtig wie die Frage nach der „Repräsentativität“ der Stichprobe ist die Frage nach der Qualität der Ergebnisse. Dies sollten Sie anhand von unterschiedlichsten Gütekriterien prüfen. Fragen Sie zum Beispiel, ob die Methode wissenschaftlichen Vorgaben entspricht und ob sie transparent bzw. nachvollziehbar ist. Fragen Sie nach der Quelle und den Hintergründen der Befragung. Nur wenn Sie sich näher mit der Methode auseinander setzen, werden Sie erfahren, ob oder wie vertrauenswürdig oder aussagekräftig die Ergebnisse sind. Dabei müssen die folgenden Aspekte bedacht werden:
- Entspricht die angewandte Methode wissenschaftlichen Maßstäben?
- Sind die benutzten Quellen verlässlich und vertrauenswürdig?
- Können Sie aus der Teilgesamtheit transparente und nachvollziehbare Schlüsse auf die Gesamtheit ziehen?
- Objektivität: Empirische Messungen sollten möglichst objektiv sein, also bspw. unabhängig vom Durchführenden. Ideal wäre es, wenn z.B. Interviewer A, B und C zum selben Ergebnis kommen.
- Reliabilität: Die Ergebnisse sollten zuverlässig sein, das heißt z.B., dass wiederholte Messungen am gleichen Objekt zum selben Ergebnis kommen.
- Validität: Die Validität drückt aus, wie gültig die Ergebnisse einer Studie sind. Es muss gewährleistet sein, dass das gewählte Messinstrument „das misst, was es tatsächlich messen soll.“