Aktualisierung 07.02.2024

Arbeitnehmer

Fast die Hälfte aller Arbeitsplätze ist in der Gemeinde Eupen zu finden, während der Anteil der Betriebe und Einrichtungen sich dort auf rund ein Drittel beläuft.

Anzahl Betriebssitze und Arbeitnehmer pro Gemeinde (30.06.2022)

 

Betriebssitze

 

Arbeitnehmer

   

Männer

Frauen

Gesamt

in %

Amel

150

6,8%

695

331

1.026

4,3%

Büllingen

149

6,8%

706

478

1.184

5,0%

Burg Reuland

65

3,0%

155

153

308

1,3%

Bütgenbach

161

7,3%

635

806

1.441

6,1%

St. Vith

460

20,9%

1.879

2.367

4.246

17,9%

Kanton St. Vith

985

44,7%

4.070

4.135

8.205

34,6%

Eupen

714

32,4%

5.227

5.567

10.794

45,5%

Kelmis

156

7,1%

624

609

1.233

5,2%

Lontzen

134

6,1%

843

498

1.341

5,7%

Raeren

213

9,7%

1.321

816

2.137

9,0%

Kanton Eupen

1.217

55,3%

8.015

7.490

15.505

65,4%

Deutschsprachige Gemeinschaft

2.202

100%

12.085

11.625

23.710

100%

Quelle: LSS

In Ostbelgien sind vorwiegend kleine mittelständische Betriebe angesiedelt. In 84 Prozent der Betriebssitze privater Arbeitgeber sind jeweils weniger als 10 Arbeitnehmer beschäftigt und nur 1 Prozent der Betriebssitze beschäftigen mehr als 100 Personen.

Die beschäftigungsintensivsten Sektoren sind das verarbeitende Gewerbe (21 % Anteil am Gesamt), das Gesundheits- und Sozialwesen (14 %) sowie Handel und KFZ (13 %). Damit sind in Ostbelgien deutlich mehr Personen im verarbeitenden Gewerbe beschäftigt als in den anderen Landesteilen (belgischer Durchschnitt: 12 % aller Arbeitnehmer). Umgekehrt ist in Ostbelgien der Anteil der Beschäftigten in den Dienstleistungen für Unternehmen deutlich niedriger.

Anteil der Arbeitnehmer pro Sektor -  Ostbelgien & Regionen 2022

Anteil der Arbeitnehmer pro Sektor
Qulee: LSS

Der Anteil der Frauen an den Arbeitnehmern ist in den vergangenen 20 Jahren stetig angestiegen und liegt mittlerweile seit ein paar Jahren mit 49 Prozent in etwa auf Landesniveau (50 %). Im Dienstleistungssektor stellen die Frauen die Mehrheit der Beschäftigten (61 %), während sie im Sekundärsektor nur 17 Prozent der Arbeitnehmer ausmachen.

Ein Großteil der Arbeitnehmerinnen aus Ostbelgien (70 %) ist teilzeitbeschäftigt, während die Teilzeitbeschäftigung bei Männern mit 17 Prozent noch eher die Ausnahme darstellt und vorwiegend von älteren Beschäftigten in Anspruch genommen wird. Im Vergleich zu den anderen Landesteilen arbeiten in Ostbelgien wesentlich mehr Frauen in Teilzeit: im belgischen Durchschnitt sind nur 51 Prozent der Arbeitnehmerinnen Teilzeitbeschäftigte.

Insgesamt ist in den letzten Jahren die Tendenz zur Teilzeitarbeit sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen gestiegen, während die Zahl der Vollzeitbeschäftigten in Ostbelgien - im Gegensatz zu den anderen Regionen - rückläufig ist.

Frappierend ist die Entwicklung der Altersstruktur der Arbeitnehmer: Seit dem Jahr 2000 ist der Anteil der Beschäftigten über 50 Jahre von 16 Prozent auf 36 Prozent gestiegen und ein starker Rückgang der Beschäftigtenzahl macht sich in den Altersgruppen von 30 bis 44 Jahren bemerkbar. Die Zahl der jugendlichen Arbeitnehmer ist lange recht stabil geblieben, zwischen 2013 und 2020 dann aber deutlich gesunken. Seit 2021 ist allerdings wieder ein leichter Anstieg festzustellen. Auffällig ist hier, dass unter den jungen Beschäftigten nur halb so viele Frauen wie Männer zu finden sind. In den mittleren Altersgruppen sind die Frauen derweil in der Überzahl.

Entwicklung der Altersstruktur der Arbeitnehmer in Ostbelgien (2000-2022)

Entwicklung der Altersstruktur der Arbeitnehmer in Ostbelgien
Entwicklung der Altersstruktur der Arbeitnehmer in Ostbelgien (2000-2022)

Nach dem leichten Rückgang der Beschäftigung im Corona-Jahr 2020 (-217 Arbeitsplätze bzw. -1 %) ist die Zahl der Arbeitsplätze in Ostbelgien 2022 zum zweiten Mal in Folge wieder deutlich gestiegen (+576 Arbeitsplätze bzw. +2,5 %) und liegt damit auch deutlich über dem Stand von 2019. Den stärksten Zuwachs zum Vorjahr verzeichneten die öffentlichen Verwaltungen (+223 Arbeitsplätze bzw. +9 %), der Handel (+97), das Unterrichtswesen (+95), das Gesundheitswesen und das verarbeitende Gewerbe (jeweils +78). Auch im Bausektor und im Gastgewerbe ist die Beschäftigung leicht gestiegen.

In den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen ist hingegen ein Rückgang festzustellen (-117 Arbeitsplätze bzw. -8 %), was vorwiegend auf die Zeitarbeit und die Dienstleistungsschecks zurückzuführen ist.

In den anderen belgischen Regionen ist die Zahl der Arbeitsplätze von 2021 nach 2022 ebenfalls wieder deutlich angestiegen, und zwar um 2,2 Prozent im belgischen Durchschnitt.

Über einen längeren Zeitraum gesehen (seit der Wirtschaftskrise 2009) ist die Zahl der Arbeitsplätze in der Deutschsprachigen Gemeinschaft allerdings nur gut halb so stark angewachsen wie im Landesdurchschnitt.