Aktualisierung vom 09.01.2022
Arbeitnehmer
In der Deutschsprachigen Gemeinschaft werden derzeit 23.134 Arbeitsplätze gezählt (teil- oder vollzeitig), die sich auf 2.194 Betriebssitze verteilen (Stand Ende zweites Trimester 2021).
Fast die Hälfte aller Arbeitsplätze ist in der Gemeinde Eupen zu finden, während der Anteil der Betriebe und Einrichtungen dort sich auf rund ein Drittel beläuft.
Anzahl Betriebssitze und Arbeitnehmer pro Gemeinde (30.06.2021)
|
Betriebssitze
|
Arbeitnehmer
|
|
|
Männer
|
Frauen
|
Gesamt
|
in %
|
Amel |
146
|
6,7%
|
690
|
308
|
998
|
4,3%
|
Büllingen |
146
|
6,7%
|
693
|
471
|
1.164
|
5,0%
|
Burg Reuland |
66
|
3,0%
|
135
|
143
|
278
|
1,2%
|
Bütgenbach |
166
|
7,6%
|
655
|
756
|
1.411
|
6,1%
|
St. Vith |
458
|
20,9%
|
1.839
|
2.328
|
4.167
|
18,0%
|
Kanton St. Vith |
982
|
44,8%
|
4.012
|
4.006
|
8.018
|
34,7%
|
Eupen |
720
|
32,8%
|
5.224
|
5.486
|
10.710
|
46,3%
|
Kelmis |
155
|
7,1%
|
626
|
574
|
1.200
|
5,2%
|
Lontzen |
125
|
5,7%
|
711
|
480
|
1.191
|
5,1%
|
Raeren |
212
|
9,7%
|
1.204
|
811
|
2.015
|
8,7%
|
Kanton Eupen |
1.212
|
55,2%
|
7.765
|
7.351
|
15.116
|
65,3%
|
Deutschsprachige Gemeinschaft |
2.194
|
100%
|
11.777
|
11.357
|
23.134
|
100%
|
Quelle: LSS
In Ostbelgien sind vorwiegend kleine mittelständische Betriebe angesiedelt. In 84% der Betriebssitze privater Arbeitgeber sind jeweils weniger als 10 Arbeitnehmer beschäftigt und nur in 1% der Betriebssitze sind mehr als 100 Personen beschäftigt.
Die beschäftigungsintensivsten Sektoren sind das verarbeitende Gewerbe (21,5% Anteil am Gesamt), das Gesundheits- und Sozialwesen (14%) sowie Handel und KFZ (13%). Damit sind in Ostbelgien deutlich mehr Personen im verarbeitenden Gewerbe beschäftigt als in den anderen Landesteilen (belgischer Durchschnitt: 12% aller Arbeitnehmer). Umgekehrt ist in Ostbelgien der Anteil der Beschäftigten in den Dienstleistungen für Unternehmen deutlich niedriger.
Anteil der Arbeitnehmer pro Sektor - Ostbelgien & Regionen 2021
Der Anteil der Frauen an den Arbeitnehmern steigt stetig an und liegt mittlerweile mit 49% quasi auf Landesniveau (50%). Im Dienstleistungssektor stellen die Frauen die Mehrheit der Beschäftigten (61%), während sie im Sekundärsektor nur 17% der Arbeitnehmer ausmachen.
Ein Großteil der Arbeitnehmerinnen aus Ostbelgien (70%) ist teilzeitbeschäftigt, während die Teilzeitbeschäftigung bei Männern mit 16% noch eher die Ausnahme darstellt und vorwiegend von älteren Beschäftigten in Anspruch genommen wird. Im Vergleich zu den anderen Landesteilen arbeiten in Ostbelgien wesentlich mehr Frauen in Teilzeit: im belgischen Durchschnitt sind nur 52% der Arbeitnehmerinnen Teilzeitbeschäftigte.
Insgesamt ist allerdings in den letzten Jahren die Tendenz zur Teilzeitarbeit sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen gestiegen, während die Zahl der Vollzeitbeschäftigten (vor allem in Ostbelgien) rückläufig ist.
Frappierend ist die Entwicklung der Altersstruktur der Arbeitnehmer: Seit dem Jahr 2000 ist der Anteil der Beschäftigten über 50 Jahre von 16% auf 36% gestiegen, und ein starker Rückgang der Beschäftigtenzahl macht sich in den Altersgruppen von 30-44 Jahren bemerkbar. Die Zahl der jugendlichen Arbeitnehmer ist lange recht stabil geblieben, seit 2013 dann aber deutlich gesunken. 2021 ist erstmals wieder ein leichter Anstieg festzustellen. Auffällig ist hier, dass unter den jungen Beschäftigten nur halb so viele Frauen wie Männer zu finden sind.
Entwicklung der Altersstruktur der Arbeitnehmer in Ostbelgien (2000-2021)
Entwicklung der Altersstruktur der Arbeitnehmer in Ostbelgien (2000-2021)
Nach dem leichten Rückgang der Beschäftigung im Corona-Jahr 2020 (-217 Arbeitsplätze, bzw. -1%) ist die Zahl der Arbeitsplätze in Ostbelgien 2021 wieder deutlich gestiegen (+535 Arbeitsplätze, bzw. +2,4%), und liegt damit auch deutlich über dem Stand von 2019. Den stärksten Zuwachs zum Vorjahr verzeichneten die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (+207 Arbeitsplätze bzw. +16%), was vorwiegend auf das Wiedererstarken der Zeitarbeit zurückzuführen ist. Doch auch im Gesundheits- und Sozialwesen (+116), im Unterrichtswesen (+85), sowie im Handel und Transportwesen (jeweils +68) ist die Beschäftigung wieder deutlich gestiegen.
Im Verarbeitenden Gewerbe blieb der Beschäftigtenstand insgesamt fast unverändert (-5), während sich der Negativtrend im Baugewerbe weiter fortsetzt (-59 Arbeitsplätze bzw. -4%).
In den anderen belgischen Regionen ist die Zahl der Arbeitsplätze von 2020 nach 2021 ebenfalls wieder deutlich angestiegen, und zwar um +2,3% im belgischen Durchschnitt.
Über einen längeren Zeitraum gesehen, gerät das Beschäftigungswachstum in der Deutschsprachigen Gemeinschaft ins Hintertreffen: sowohl über die letzten 20 Jahre, wie auch seit der Wirtschaftskrise 2009, ist die Zahl der Arbeitsplätze hierzulande weniger als halb so stark angewachsen wie im Landesdurchschnitt.