Aufteilung nach Betriebsgröße, Sektoren, Geschlecht und Statut
Betriebsgröße
In Ostbelgien sind vorwiegende kleine mittelständische Betriebe angesiedelt. In 84% der Betriebssitze privater Arbeitgeber sind jeweils weniger als 10 Arbeitnehmer beschäftigt und nur in 1% der Betriebssitze sind mehr als 100 Personen beschäftigt. Allerdings repräsentiert dieses eine Prozent der Betriebe rund 28% der Arbeitsplätze des Privatsektors. Die meisten Arbeitsplätze (44%) finden sich allerdings in den mittleren Betrieben mit 10-99 Beschäftigten. Im Schnitt kommt man auf 10 Arbeitsplätze pro Betriebssitz bzw. 8,4, wenn man nur den Privatsektor betrachtet.
Anzahl Betriebssitze und Arbeitnehmer pro Betriebsgröße im Privatsektor (30.06.2021)
Sektoren
Die aus Beschäftigungssicht wichtigsten Sektoren in Ostbelgien sind
- das Verarbeitende Gewerbe (4.969 Arbeitsplätze, 21,5% Anteil am Gesamt)
- das Gesundheits- und Sozialwesen (3.316 Arbeitsplätze, 14%)
- Handel und KFZ (2.976 Arbeitsplätze, 13%)
- das Unterrichtswesen (2.820 Arbeitsplätze, 12%)
- die öffentliche Verwaltung (2.451 Arbeitsplätze, 11%)
- die kommerziellen Dienstleistungen (2.441 Arbeitsplätze, 11 %)
In den letzten 15 Jahren hat der Dienstleistungssektor, und darunter besonders das Gesundheits- und Sozialwesen, stark an Bedeutung gewonnen.
Innerhalb des verarbeitenden Gewerbes spielen vor allem die Herstellung von Elektromaterial, die Metallverarbeitung, das Nahrungsmittelgewerbe und die Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren eine bedeutende Rolle.
Durch die Umstellung der Wirtschaftseinteilung (NACE-Sektoren) ab 2007/2008 ist ein genauer Vergleich mit den Vorjahren aber nicht mehr möglich, da es neben einer stärkeren Differenzierung gewisser Sektoren auch Verschiebungen von Unternehmen zu anderen Sektoren gegeben hat. Daher dient das Jahr 2007 als neues Referenzjahr für die sektoriellen Entwicklungen.
Im Vergleich zu 2007 ist ein deutlicher Beschäftigungszuwachs in den kommerziellen Dienstleistungen (+29%), im Unterrichtswesen (+25%), im Gesundheitswesen (+21%) sowie in den personenbezogenen Dienstleistungen (+17%) zu verzeichnen.
Der Zuwachs in den kommerziellen Dienstleistungen ist allerdings auch wesentlich darauf zurückzuführen, dass die Beschäftigung über Dienstleistungsschecks (rund 450 Beschäftigte in 2021) 2007 noch zum Gesundheits- und Sozialwesen gezählt wurde. Darüber hinaus ist aber die Zahl der Arbeitsplätze in diesem Bereich weiter angestiegen, wie auch die Interim-Beschäftigung zugenommen hat. Stark rückläufig war allerdings der Bereich Banken und Versicherungen.
Im Sekundärsektor hat die Beschäftigung seit 2007 nur geringfügig zugenommen (Verarbeitendes Gewerbe +2%, Baugewerbe -3%).
Stark rückläufig ist hingegen vor allem die Beschäftigung im Transportsektor (inkl. Postwesen, -35%), mit Abstand gefolgt vom Handel (-6%) und in der Öffentlichen Verwaltung (-3%).
Im Horeca-Sektor ist die Beschäftigung nach Ab- und Aufwärtsbewegungen wieder in etwa auf dem gleichen Stand wie 2007 gelandet (+3%).
Anzahl Arbeitnehmer in den größten Sektoren (30.06.2021)
Geschlecht
Eine knappe Mehrheit der Arbeitnehmer in Ostbelgien sind Männer: 51% der Arbeitsplätze werden von Männern eingenommen (11.777 Personen) und 49% von Frauen (11.357 Personen). Damit ist wie in den anderen Landesteilen fast die Geschlechterparität in der Beschäftigung erreicht.
Im Dienstleistungssektor stellen die Frauen die Mehrheit der Beschäftigten (61%), während sie im Sekundärsektor nur 17% der Arbeitnehmer ausmachen. Einen besonders hohen Frauenanteil findet man im Gesundheits- und Sozialwesen (82%) und im Unterrichtswesen (76%). Aufgrund der starken Konzentration der Frauen in öffentlich finanzierten Dienstleistungssektoren einerseits und in Angestelltenberufen andererseits ist die Frauenbeschäftigung in Ostbelgien weniger den konjunkturellen Schwankungen unterworfen als diejenige der Männer. Dies galt auch im Corona-Jahr 2020.
Statut
Nach Statut betrachtet, entfallen 43% der Arbeitsplätze auf Arbeiter(innen) und 57% auf Angestellte und Beamte (davon 46% auf Angestellte und 11% auf Beamte). Im Vergleich zu den anderen Landesteilen ist damit der Anteil der Arbeiter in den Betrieben der Deutschsprachigen Gemeinschaft deutlich höher (Landesschnitt 34%), der Anteil der Angestellten und Beamten dagegen entsprechend niedriger.
Arbeitnehmer |
Männer |
Frauen |
Arbeiter |
Angestellte |
Beamte |
Gesamt |
Kanton St. Vith |
4.012 |
4.006 |
3.788 |
3.329 |
901 |
8.018 |
Kanton Eupen |
7.765 |
7.351 |
6.244 |
7.262 |
1.610 |
15.116 |
Deutschsprachige Gemeinschaft |
11.777 |
11.357 |
10.032 |
10.591 |
2.511 |
23.134 |
in % |
51% |
49% |
43% |
46% |
11% |
100% |
Quelle: LSS