Aktualisierung vom 05.12.2023

Lehrlingswesen

Die Zahlen zum Lehrlingswesen in Ostbelgien wurden aktualisiert. 2023 wurden 267 neue Lehr- (229), Volontariats- (32) und Anlehrverträge (6) unterzeichnet, was eine Steigerung von zwölf Verträgen im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.

Die nachfolgende Tabelle gibt pro Berufssparte die Entwicklung der abgeschlossenen Ausbildungsverträge in der Deutschsprachigen Gemeinschaft für die letzten fünf Jahre wieder.

Neue Ausbildungsverträge nach Berufssparte in der Deutschsprachigen Gemeinschaft

 

Quelle: IAWM

Wie in den Vorjahren blieben mit 215 offenen Lehrstellen viele Ausbildungsstellen unbesetzt. Im Vergleich zum Vorjahr ist diese Zahl gesunken (-31 Stellen). Außerdem ist weiterhin eine hohe und wachsende Ausbildungsbereitschaft der ostbelgischen Betriebe zu verzeichnen: 2023 erhielten 25 neue Ausbildungsbetriebe die Anerkennung, zukünftig Lehrlinge auszubilden (Vorjahr: 32).

Das IAWM führt in seiner Tätigkeit als Aufsichtsbehörde der Deutschsprachigen Gemeinschaft über die duale mittelständische Aus- und Weiterbildung weitere Analysen der neuen Ausbildungsverträge des Jahres 2023 durch:

  • Im Jahr 2023 haben 207 männliche und 60 weibliche Kandidaten einen Ausbildungsvertrag abgeschlossen. Der Anteil männlicher Kandidaten liegt bei 77,53 Prozent (Vorjahr 72,55 %) und der Anteil weiblicher Kandidaten liegt bei 22,47 Prozent (Vorjahr 27,45 %).
  • Der am häufigsten gewählte Beruf der neuen Auszubildenden ist Bauschreiner (21 Verträge), gefolgt vom Einzelhändler (15 Verträge) und dem dualen Studiengang Public and Business Administration (15 Verträge).
  • Das Durchschnittsalter bei Antritt der Ausbildung liegt bei 18,73 Jahren (Vergleich 2022: 18,4 Jahre). 60 Prozent der Auszubildenden sind bei Ausbildungsstart 18 Jahre oder älter (Vorjahr: 18,4 Jahre). Die Altersstruktur bei den „Neueinsteigern“ bleibt in den letzten Jahren fast unverändert.
  • Die durchschnittliche Lehrvertragsdauer liegt bei 2,66 Jahren, ähnlich wie im Vorjahr mit 2,65 Jahren. Üblicherweise werden die Ausbildungsverträge für die Dauer von drei Jahren abgeschlossen. Jugendliche, die fachliche Vorkenntnisse im Beruf nachweisen konnten, erhalten einen Ausbildungsvertrag mit verkürzter Ausbildungsdauer. Insgesamt gingen rund 79,02 Prozent der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge über die klassische Dauer von drei Jahren (Vorjahr: 78,82 %).
  • Bei der schulischen Vorbildung haben 26,59 Prozent der Auszubildenden ein niedriges (2A oder 3B bestanden, Aufnahmeprüfung), 30,71 Prozent ein mittleres (3A/4B oder 4A/5B bestanden) und 40,45 Prozent ein höheres Schulniveau (5A/6B, 6A/7B oder Abitur). 2,25 Prozent (Vorjahr 1,96 %) starteten eine Anlehre und erfüllten in den meisten Fällen nicht die Zugangsbedingungen zur Lehre.
  • 52 Jugendliche nutzten das Angebot der vom IAWM organisierten Aufnahmeprüfung. Insgesamt 34 Kandidaten konnten in Folge einer erfolgreich abgelegten Aufnahmeprüfung in die duale Ausbildung einsteigen. Der Aufnahmeprüfung müssen sich alle interessierten Lehrneueinsteiger stellen, die den schulischen Mindestanforderungen zum Beginn der dualen Ausbildung nicht entsprechen, d. h. diejenigen, die nicht mindestens das zweite allgemeinbildende Jahr des Sekundarschulunterrichts oder das dritte berufliche Sekundarschuljahr erfolgreich bestanden haben.
  • Während 48 Prozent (128 Verträge) aller neuen Auszubildenden im Süden Ostbelgiens arbeiten, sind es im Norden 52 Prozent (139 Verträge).

Insgesamt sind im Ausbildungsjahr 2023-2024 475 Schüler in den Fachkundekursen der Lehrlingsausbildung (Vorjahr: 483) und 137 Schüler in den Fachkundekursen der Meisterausbildung (Vorjahr: 165) eingeschrieben.

2023 wurden insgesamt 194 Diplome vergeben, davon 135 Gesellenzeugnisse, 18 Bachelor- und 41 Meisterdiplome.

Eine detaillierte Analyse der Ausbildungsverträge mit weiteren Informationen steht im Downloadbereich zur Verfügung.

Das Institut für Aus- und Weiterbildung im Mittelstand und in kleinen und mittleren Unternehmen (IAWM) analysiert jährlich die neu abgeschlossenen Ausbildungs- und Volontariatsverträge. Die Erhebung der Daten erfolgt jeweils zum 1. November des Jahres. Hierbei handelt es sich um eine Momentaufnahme aufgrund möglicher Lehrvertragsabbrüche oder Betriebs- oder Berufswechsel.