Tourismusstatistik 2023 der Deutschsprachigen Gemeinschaft

Ein weiteres Rekordjahr bei Übernachtungen und Ankünften

Wie bereits 2022 ist das Jahr 2023 in Sachen touristischen Ankunfts- und Übernachtungszahlen ein Rekordjahr. Dabei tragen sowohl der Norden als auch der Süden der Deutschsprachigen Gemeinschaft gleichermaßen zum Wachstum bei.

Mehr als 239.000 Ankünfte verzeichneten die Anbieter in der Deutschsprachigen Gemeinschaft im vergangenen Jahr (2022: 221.285 Ankünfte). Diese entsprechen mehr als 577.000 Übernachtungen (2022: 547.332). Wie bereits im letzten Jahr bedeuten diese Zahlen einen Rekord für die Deutschsprachige Gemeinschaft.

Ankünfte 2023 im Vergleich zu den Vorjahren

Ankünfte
  2023 2022 2021 2020
Eifel
Amel 21.555 22.285 15.160 9.544
Büllingen 24.394 26.574 16.511 12.534
Bütgenbach* 58.877 57.611 50.793 33.267
St. Vith 41.556 36.526 28.891 19.518
Burg-Reuland 30.515 27.163

21.378

14.324
GESAMT* 176.897 170.159 132.733 89.187
Eupener Land
Eupen 18.389 16.787 13.071 11.406
Kelmis 2.076 2.180 1.996 1.764
Lontzen 4.393 3.834 2.085
Raeren 37.649 28.325 15.372 16.014
GESAMT* 62.507 51.126 32.524 29.184
TOTAL* 239.404 221.285 165.257 118.371

Tab. 1: Zahlen: IWEPS, DgG Worriken

Damit kommen auf einen Einwohner der Deutschsprachigen Gemeinschaft knapp drei (2,8) Touristen. Die Einnahmen aus Tourismus betrugen im Jahr 2023 mehr als 40 Millionen Euro.

Nächte 2023 im Vergleich zu den Vorjahren

Nächte Verbleib
  2023 2022 2021 2020 2023
Eifel
Amel 62.292 64.680 51.984 32.950 2,89
Büllingen 68.137 72.353 50.265 36.652 2,79
Bütgenbach* 150.941 153.612 132.607 88.287 2,54
St. Vith 92.935 82.063 67.052 43.384 2,24
Burg-Reuland 94.596 80.228

74.595

52.007 3,10
GESAMT* 468.901 452.936 376.503 253.280 2,65
Eupener Land
Eupen 37.455 37.166 30.472 24.412 2,04
Kelmis 3.841 3.946 3.860 4.313 1,85
Lontzen 12.729 11.321 6.568 2,90
Raeren 54.499 41.963 27.560 27.959 1,45
GESAMT* 108.524 94.396 68.460 56.684 1,74
TOTAL* 577.332 547.332 444.963 309.964 2,40

Tab. 2: Zahlen: IWEPS, DgG Worriken

56 Prozent der Touristen sind Belgier. Dies ist der niedrigste Wert der letzten Jahre. In den Corona-Jahren 2021 und 2020 lag der Prozentsatz bei 81 bzw. 75 Prozent. Im letzten Jahr lag der Anteil der belgischen Touristen bei 59 Prozent.

Der Anstieg der Übernachtungs- und Ankunftszahlen im Vergleich zu 2022 ist fast ausschließlich auf eine Steigerung der Reisen ausländischer Touristen zurückzuführen. Während die Zahl der Ankünfte und Übernachtungen ausländischer Touristen um 20 Prozent bzw. 18 Prozent gestiegen ist, sind es bei den belgischen Touristen nur + 0,2 Prozent bei den Ankünften bzw. -  3 Prozent bei den Übernachtungen.

Darüber hinaus fällt auf, dass vor allem die Gemeinden Raeren (+ 12.536 Übernachtungen im Vergleich zu 2022), St. Vith (+ 10.872) und Burg-Reuland (+ 14.368) zum Wachstum im Jahr 2023 beigetragen haben. Die Gemeinden Amel (- 2.388 Übernachtungen), Büllingen (- 4.216), Bütgenbach (- 2.671) und Kelmis (- 105) konnten ihr Ergebnis im Vergleich zu 2022 nicht steigern. In der Eifel konnten in der Summe 15.965 Übernachtungen und im Norden der Deutschsprachigen Gemeinschaft 14.128 Übernachtungen mehr als im Jahr 2022 gezählt werden. Damit tragen sowohl der Norden als auch der Süden der Deutschsprachigen Gemeinschaft zum Wachstum im Jahr 2023 bei.

Zuwächse in fast allen Unterkunftskategorien

Teilt man die Übernachtungszahlen auf die verschiedenen Unterkunftskategorien auf, wird deutlich, dass im Einzugsgebiet des „Hauses für Tourismus Hohes Venn-Ostbelgien“ (neun deutschsprachige Gemeinden plus Malmedy und Weismes) die Ferienwohnungen die größte Rolle spielen.

Verteilung der Nächte auf die Kategorien 2023

Abb. 1: Verteilung auf die Kategorien 2023, Haus des Tourismus, Zahlen: IWEPS

Im Vergleich zu 2022 sind lediglich bei den Feriendörfern (- 7 %) die Übernachtungszahlen leicht zurückgegangen. Im Gegensatz dazu sind die entsprechenden Zahlen in Hotels (+ 2,9 %), Gruppenunterkünften (+ 10,0 %), auf Campingplätzen (+ 3,6 %), in B&Bs (+ 15,9 %) und in Ferienwohnungen (+ 6,2 %) gestiegen.

Die Gesamtzahl der touristischen Unterkünfte in der Deutschsprachigen Gemeinschaft steigt seit Jahren an: Während 2018 noch 283 touristische Unterkünfte im Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft registriert waren, waren es 2023 bereits 488. Der Anstieg ist fast ausschließlich auf die Ferienwohnungen zurückzuführen. Deren Zahl hat sich mehr als verdoppelt: von 191 auf 399. Die Zahl der Hotels, Campingplätze und Gruppenunterkünfte ist von 2018 bis 2023 minimal zurückgegangen, die Zahl der B&Bs ist leicht von 29 auf 37 gestiegen.

Im Vergleich zu 2022 ist die Verweildauer minimal zurückgegangen: von durchschnittlich 2,46 Nächten auf 2,40 Nächte. Während der Corona-Pandemie lag die Verweildauer noch bei 2,62 bzw. 2,70 Nächten, da vermehrt Touristen ihren Haupturlaub in Ostbelgien verbrachten. Dennoch liegt die durchschnittliche Verweildauer im Jahr 2023 noch über dem Vor-Corona-Wert im Jahr 2019 (2,25 Nächte).

Entwicklung Verweildauer 2013-2023

Abb. 2: Entwicklung der Verweildauer von 2013 bis 2023, Zahlen: Statbel, IWEPS

Juli und August mit den meisten Übernachtungen

Betrachtet man die Ankunfts- und Übernachtungszahlen pro Monat, fällt auf, dass die Monate Juli und August mehr Touristen anziehen. Die Kurve schlägt bei den Übernachtungen jedoch im Juli und August deutlicher nach oben aus als bei den Ankünften. Das bedeutet, dass Gäste im Juli und August durchschnittlich längere Aufenthalte (Juli: 2,9; August: 3,0 Nächte pro Aufenthalt) buchen als in den anderen Monaten.

Saisonale Statistik