Aktualisierung vom 04.07.2022
Arbeitslosigkeit
Ein Jahr nach Beginn der Corona-Krise ist die Zahl der Arbeitslosen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft wieder deutlich gesunken und liegt nun sogar auf dem niedrigsten Stand der letzten 15 Jahre. Im Jahresschnitt 2021 waren in der Deutschsprachigen Gemeinschaft 2.281 Personen als Vollarbeitslose gemeldet. Laut Definition handelt es sich um Personen, die ohne Beschäftigung sind, dem Arbeitsmarkt unmittelbar zur Verfügung stehen und aktiv eine Beschäftigung suchen. Im Vergleich zum Vorjahr (Schnitt 2020: 2.443 Personen) ist die Zahl der Arbeitslosen damit um 162 Personen gesunken (-6,6 %).
Vollarbeitslose - Schnitt 2021 |
Männer |
Frauen |
Gesamt |
in % |
Vollarbeitslose |
1.145 |
1.135 |
2.281 |
100 % |
Geschlechteranteil in % |
50 % |
50 % |
100 % |
|
davon: |
|
|
|
|
Arbeitssuchende Anwärter auf AL-Geld |
776 |
729 |
1.505 |
66,0 % |
Schulabgänger in Berufseingliederungszeit |
87 |
84 |
171 |
7,5 % |
Über ein ÖSHZ eingetragen |
183 |
210 |
393 |
17,2 % |
Freiwillig eingetragene Arbeitslose |
48 |
78 |
126 |
5,5 % |
Mit Ausnahme der über ein ÖSHZ eingetragenen Arbeitsuchenden ist die Zahl der Arbeitslosen in allen Kategorien gesunken. Ein Blick auf die Ein- und Ausgänge der Arbeitslosigkeit zeigt, dass der Rückgang hauptsächlich darauf zurückzuführen ist, dass im vergangenen Jahr weniger Personen arbeitslos wurden, wohingegen die Zahl der Abgänge aus der Arbeitslosigkeit nicht höher als im Vorjahr ist. Folgerichtig ist die Zahl der kurzzeitig Arbeitslosen stark zurückgegangen, während die Langzeitarbeitslosigkeit leicht zugenommen hat.
Die Arbeitslosenrate (Anteil der Vollarbeitslosen an der aktiven Bevölkerung, gemäß der korrigierten Berechnung der Deutschsprachigen Gemeinschaft) in der Deutschsprachigen Gemeinschaft belief sich auf 6,1 % (Vorjahr 6,6 %).
81 % der Arbeitslosen wohnen im Kanton Eupen, wo die Arbeitslosenrate bei 8,3 % liegt. Im Kanton St. Vith ist sie mit 2,9 % nach wie vor sehr niedrig. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit 2021 war proportional gesehen sogar etwas stärker im Süden Ostbelgiens (-42 Personen bzw. -9,1 %) als im Norden (-120 Personen bzw. -6,1 %). Bei den Männern ist die Arbeitslosigkeit etwas stärker gesunken als bei den Frauen.
Der Frauenanteil an den Arbeitslosen in Ostbelgien ist in den letzten 20 Jahren fast kontinuierlich gesunken und liegt nunmehr bei 50 % (zur Erinnerung: 1995 lag der Frauenanteil bei 62 %, 2005 noch bei 57 %). Sowohl vom Anstieg der Arbeitslosigkeit 2020 als auch vom Rückgang 2021 waren die Männer etwas stärker betroffen als die Frauen, da sie häufiger in konjunkturabhängigen Branchen arbeiten. Die Arbeitslosenraten pro Geschlecht nähern sich einander weiter an, auch wenn die Arbeitslosenrate der Frauen mit 6,6 % noch etwas über derjenigen der Männer (5,8 %) liegt.
Vollarbeitslose nach Kanton |
Männer |
Frauen |
Gesamt |
in % |
Kanton Eupen |
933 |
922 |
1.855 |
81 % |
Kanton St. Vith |
213 |
213 |
426 |
19 % |
Deutschsprachige
Gemeinschaft
|
1.145
50 %
|
1.135
50 %
|
2.281
100 %
|
100 % |