Entwicklung
Entwicklung zum Vorjahr
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Arbeitsplätze in Ostbelgien 2021 wieder deutlich gestiegen (+535 Arbeitsplätze, bzw. +2,4%), und liegt damit auch deutlich über dem Stand von 2019, also vor der Corona-Krise.
Den stärksten Zuwachs zum Vorjahr verzeichneten die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (+207 Arbeitsplätze bzw. +16%), was vorwiegend auf das Wiedererstarken der Zeitarbeit zurückzuführen ist. Doch auch im Gesundheits- und Sozialwesen (+116), im Unterrichtswesen (+85), sowie im Handel und Transportwesen (jeweils +68) ist die Beschäftigung wieder deutlich gestiegen. In all diesen Sektoren sind 2021 mehr Menschen beschäftigt als vor der Corona-Krise.
Im verarbeitenden Gewerbe blieb der Beschäftigtenstand insgesamt fast unverändert (-5), während sich der Negativtrend im Baugewerbe weiter fortsetzt (-59 Arbeitsplätze bzw. -4%). Rückläufig war die Beschäftigung auch im Bereich Finanzen und Versicherungen (-21) und den sonstigen Dienstleistungen (-41).
In den anderen belgischen Regionen ist die Zahl der Arbeitsplätze von 2020 nach 2021 ebenfalls wieder deutlich angestiegen, und zwar um +2,3% im belgischen Durchschnitt.Innerhalb der Deutschsprachigen Gemeinschaft war der Anstieg vor allem im Kanton Eupen spürbar (+500 Arbeitsplätze bzw. +3,5%), während der Kanton St. Vith nur einen minimalen Anstieg von 35 Arbeitsplätzen (+0,4%) verzeichnete.
Entwicklung seit 2000
Verglichen mit den anderen Landesteilen war das Beschäftigungswachstum in Ostbelgien in den 90er Jahren hoch. Von 2000 bis 2006 stagnierte die Zahl der Arbeitsplätze jedoch, während sie in den beiden großen Regionen weiter zunahm. Dadurch wurde Ostbelgien in punkto Wachstum von den anderen Landesteilen überflügelt. Erst 2007 und 2008 wurden auch hier wieder bedeutende Zuwächse registriert, sodass Ostbelgien wieder langsam zu den anderen Regionen aufschloss. In Folge der Wirtschaftskrise hat die Beschäftigungssituation in Ostbelgien 2009 und auch 2011 wieder vergleichsweise stärker gelitten als in der Wallonie oder Flandern. Auch 2014 stand ein leichter Rückgang in Ostbelgien einem Anstieg in den anderen Regionen gegenüber.
So ist die Beschäftigungsentwicklung in der Deutschsprachigen Gemeinschaft über einen längeren Zeitraum gesehen ins Hintertreffen geraten: sowohl über die letzten 20 Jahre gesehen, wie seit der Wirtschaftskrise 2008, ist die Zahl der Arbeitsplätze hierzulande insgesamt nur halb so stark angewachsen wie im Landesdurchschnitt. Die Abwanderung vieler ostbelgischer Arbeitskräfte in Richtung Luxemburg dürfte an dieser Entwicklung nicht unschuldig sein.
Innerhalb Ostbelgiens war die Entwicklung in beiden Kantonen insgesamt sehr ähnlich, auch wenn es in einzelnen Jahren (nicht zuletzt aufgrund der kleinen Zahlen) stärkere Ausschläge in die eine oder andere Richtung gegeben hat.
Entwicklung der Arbeitnehmerzahl pro Region (2000-2021)