Aufteilung nach Qualifikation und Berufswunsch

Die Qualifikationsstruktur der Arbeitslosen ist in den letzten Jahren recht konstant geblieben. Der Rückgang der Arbeitslosenzahl von 2014 bis 2019 hat alle Ausbildungsniveaus fast gleichermaßen erfasst. Und auch die Corona-Krise hat daran nichts geändert, der Anstieg war – mit Ausnahme der Personen mit abgeschlossener Lehre – für alle fast gleich hoch, und der Rückgang 2021 ebenfalls. Längerfristige Vergleiche sind nur bedingt möglich, da die Erfassung des Ausbildungsniveaus (insbesondere der sonstigen, meist ausländischen Ausbildungen) mehrfach geändert hat.

Der Anteil der unterqualifizierten Arbeitslosen (d. h. Personen, die höchstens über einen Primarschulabschluss oder die Mittlere Reife bzw. die 2. Stufe des Sekundarschulunterrichtes verfügen) beläuft sich in der Deutschsprachigen Gemeinschaft auf rund 45 %, also ähnlich hoch wie in Flandern und Wallonie (42 bzw. 45 %). Allerdings sind in der Deutschsprachigen Gemeinschaft noch etwa 7 % der Arbeitslosen in der Kategorie der sonstigen bzw. im Ausland erworbenen Ausbildungen eingeordnet, die in der Wallonie und Flandern vernachlässigbar klein ist. Hierunter - meist handelt es sich um (Teil-)Ausbildungen im Sekundarschulbereich – dürfte ebenfalls noch ein gewisser Anteil an Unterqualifizierten zu finden sein. Ab 2022 werden diese Personen ebenfalls den bestehenden Ausbildungsniveaus zugeordnet werden, sodass dann wiederum ein Bruch in der Zeitreihe entsteht, aber die Vergleichbarkeit mit den anderen Regionen (mit Ausnahme von Brüssel) verbessert wird.

Vollarbeitslose nach Ausbildung Männer Frauen Gesamt Anteil in %
Primarschule 246 195 440 19,3 %
Sekund. Unterstufe 284 294 577 25,3 %
Lehre 113 82 195 8,5 %
Sekund. Oberstufe 263 334 598 26,2 %
Hochschule / Uni 143 167 310 13,6 %
Sonstige Ausb./Ausland 97 65 161 7,1 %
Gesamt 1.145 1.135 2.281 100 %

Bei den Berufsvorstellungen der Vollarbeitslosen stehen an erster Stelle die Arbeiter/Hilfsarbeiter (18 %), Verkaufsberufe und Büroangestellte (12 bzw. 10 %), gefolgt von den Reinigungskräften/Haushaltshilfen/Horeca-Personal (9 %) sowie mit 5 % die Gesundheits- und Pflegeberufe.

Hinter diesen Zahlen treten jedoch deutliche Unterschiede nach Geschlecht zutage: Bei den Männern sind 28 % der Arbeitslosen mit dem Berufswunsch Arbeiter/Hilfsarbeiter eingetragen und jeweils rund 6-7 % als Büroangestellte, Fahrer oder in metallverarbeitenden Berufen. Bei den Frauen stehen an erster Stelle die Verkäuferinnen (20 %), gefolgt von den Reinigungskräften/Haushaltshilfen/Horeca-Berufen (17 %) und den Büroberufen (13 %). Danach folgen die Gesundheits- und Pflegeberufe (10 %) und Arbeiterin/Hilfsarbeiterin (9 %).