Veröffentlichung am 22.01.2024

Aktuelle Energie- und Klimadaten für die Deutschsprachige Gemeinschaft

Die Wallonische Region veröffentlicht regelmäßig die wichtigsten Energie- und Klimadaten für die Deutschsprachige Gemeinschaft. Diese sind ein wesentliches Instrument, um beispielsweise die Umsetzung der Klimaziele zu überprüfen.

In diesem Artikel werden Daten zum Energieverbrauch und zu den CO2-Emissionen der wichtigsten Sektoren sowie zum Ausbau der erneuerbaren Energien in der Deutschsprachigen Gemeinschaft dargestellt. Diese Daten werden jährlich von der Wallonischen Region erhoben und mit einem Zeitversatz von etwa drei Jahren veröffentlicht.

Um zu überprüfen, wo die Deutschsprachige Gemeinschaft bei der Umsetzung ihrer Klimaziele 2019 stand, wurden die Daten 2019 mit denen aus dem Jahr 2006 verglichen. Dies ist das Referenzjahr des Energie- und Klimaplans. Außerdem wurden die Daten in Bezug zu den von der Europäischen Union (EU) vorgegeben Reduktionszielwerten für das Jahr 2030 gesetzt.

Ehrgeizigere CO2-Reduktionsziele

Die im Energie- und Klimaplan der Deutschsprachigen Gemeinschaft definierten Zielwerte für das Jahr 2030 entsprachen den Zielvorgaben der EU zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung 2019. So sollten beispielsweise die CO2-Emissionen bis 2030 auf 40 Prozent reduziert werden. Nach der Verabschiedung des Energie- und Klimaplans der Deutschsprachigen Gemeinschaft hat die EU verschiedene Zielwerte für das Jahr 2030 angehoben, zum Beispiel 2023 in ihrem Plan „Fit for 55“. Demnach mussten alle Mitglieds(teil)staaten der EU, wie auch die Deutschsprachige Gemeinschaft, das Ziel zur Reduzierung von CO2-Emissionen von 40 auf 55 Prozent bis 2030 anheben. Weitere Informationen zum Energie- und Klimaplan finden Sie im weiterführenden Link.

Energieverbrauch in der Deutschsprachigen Gemeinschaft

Der Energieverbrauch und die CO2-Emissionen werden für die verschiedenen Sektoren:

  • Gewerbe, Handel, Dienstleistungen
  • Industrie
  • Kommunale Einrichtungen
  • Landwirtschaft
  • Private Haushalte
  • Verkehr

in den Jahren 2006 und 2019 dargestellt. Der Gesamtenergieverbrauch in der Deutschsprachigen Gemeinschaft stieg von 2006 bis 2019 um 7,1 Prozent an.

Ein Säulendiagramm zeigt den Energieverbrauch der verschiedenen Sektoren im Vergleich 2006 und 2019.
Energieverbrauch verschiedener Sektoren 2006 und 2019 (in MWh)

Quelle: Service public de Wallonie

CO2-Emissionen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft

Die CO2-Emissionen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft gingen von 2006 bis 2019 um 7,9 Prozent zurück, insbesondere in den Sektoren Private Haushalte (-10,3%), Verkehr (-11,5%) und den Kommunalen Einrichtungen (-37,4%).

Ein Säulendiagramm zeigt die CO2-Emissionen der verschiedenen Sektoren in der Deutschsprachigen Gemeinschaft im Vergleich 2006 und 2019.
CO2-Emissionen verschiedener Sektoren 2006 und 2019 (in Tonnen)

Quelle: Service public de Wallonie

Energieverbrauch in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr

Der Energieverbrauch in den drei Bereichen Strom, Wärme und Verkehr machte 2019 98,2 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs der Deutschsprachigen Gemeinschaft aus. Der Bereich Wärme ist mit 51 Prozent der energieintensivste.

Ein Tortendiagramm zeigt den Energieverbrauch in den drei Bereichen Strom, Wärme und Verkehr im Jahre 2019.
Energieverbauch in der Deutschsprachigen Gemeinschaft 2019 (in MWh und %)

Quelle: Service public de Wallonie

Ausbau erneuerbarer Energien in der Deutschsprachigen Gemeinschaft

Im Jahr 2019 wurde folgender Anteil am Energieverbrauch aus erneuerbaren Quellen erzeugt:

  • im Strombereich 62,5 Prozent (insbesondere durch Windkraft, Biomasse und Photovoltaik)
  • im Wärmebereich 15,6 Prozent (insbesondere durch Biomasse)
  • im Verkehrsbereich 0,4 Prozent

Im Wärmebereich liegt das größte Einsparpotenzial. 2019 betrug der Anteil der Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen am Gesamtenergieverbrauch in der Deutschsprachigen Gemeinschaft 20,2 Prozent (im Vergleich zu 4,1 Prozent im Jahr 2006). Der im Energie- und Klimaplan definierte Zielwert für das Jahr 2030 liegt bei 27 Prozent. Im Rahmen von „Fit for 55“ hat die EU diesen Zielwert für das Jahr 2030 auf 45 Prozent angehoben und Zielwerte für die Bereiche Strom, Wärme und Verkehr eingeführt.

Ein Säulendiagramm zeigt den Anteil der Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen am Energieverbrauch in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr und am Gesamtenergieverbrauch 2006 und 2019.
Anteil der Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen am Energieverbrauch in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr  und am Gesamtenergieverbrauch 2006 und 2019 (in %)

Quelle: Service public de Wallonie und Europäischer Rat